Am 16. Dezember 2024 fand an der Wunnsteinschule Großbottwar zum zweiten Mal ein Projekttag im Zeichen von „Making“ und „Tinkering“ statt. „Making“ bezeichnet hierbei das kreative Gestalten und Herstellen von Produkten unter Einsatz moderner Technologien wie Lasercuttern, 3D-Druckern oder Plottern. „Tinkering“ beschreibt das experimentelle und spielerische Entwickeln von Lösungen, wobei insbesondere kreative und problemlösungsorientierte Kompetenzen geschult werden.
Bereits im Vorjahr hatten die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Plotters individuell gestaltete Adventskalender entworfen und mit einem Lasercutter Holzkärtchen graviert. In diesem Jahr lag der Fokus verstärkt auf der Entwicklung gestalterischer Fähigkeiten sowie auf einer präzisen Planung und strukturierten Umsetzung (vgl. LKZ 18.1.2024).
Die diesjährige Aufgabe bestand darin, Turnbeutel mit leitfähigem Garn zu gestalten und diese mittels eingebetteter LEDs zum Leuchten zu bringen. Die Kinder durchliefen dabei den gesamten kreativen Prozess – von der initialen Idee über detaillierte Skizzen bis hin zu wiederholten Revisionen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Unterstützt wurden sie hierbei von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
„Im Vordergrund steht nicht allein das Endprodukt, sondern insbesondere der Weg dorthin. Die Schülerinnen und Schüler erleben einen vollständigen Produktionsprozess und lernen, auftretende Herausforderungen kreativ zu bewältigen“, erläutert Mustafa Kemal Yilmaz, Lehrer der Zebraklasse.
Ein zentraler Aspekt des Projekttages ist laut den Lehrkräften die enge Verbindung zur Lebenswelt der Kinder. Die Möglichkeit, individuelle Motive zu entwerfen und hautnah mit professionellen Produktionsmaschinen zu arbeiten, verleiht dem Unterricht eine hohe Authentizität und Praxisnähe. Ergänzt wird das Konzept durch die Einbindung externer Expertinnen und Experten, die den Lernenden einen Einblick in reale berufliche Kontexte eröffnen.
Durch die nachhaltige Durchführung solcher Projekte werden nicht nur kreative Problemlösefähigkeiten gefördert, sondern auch „Deeper Learning“ ermöglicht – ein Ansatz, der den Erwerb tiefergehender Kompetenzen im Sinne einer zukunftsorientierten Bildung betont.
Jana Gleitsmann, Leiterin des Makerspaces an der PH Ludwigsburg, hebt die langfristigen Ziele des Projektes hervor: „Unser Anliegen ist es, das Konzept des ‚Making‘ gemeinsam nachhaltig im schulischen Alltag zu verankern. Wir blicken bereits voller Vorfreude auf weitere kreative Vorhaben in der Zukunft.“
Die Rückmeldungen zum diesjährigen Maker-Monday waren äußerst positiv. Insbesondere die Kinder lobten die Möglichkeit, ihre kreativen und technischen Fertigkeiten weiterzuentwickeln, und zeigten sich begeistert von der gelungenen Verbindung aus Lernen, Schaffen und Freude am gemeinsamen Arbeiten. Besonders erfreulich war, dass auch Inklusionskinder aktiv teilnahmen, zahlreiche Kompetenzen erwerben und weiterentwickeln konnten. Die gemeinsame Arbeit im Rahmen des „Making“ stellte für alle Beteiligten einen großen Gewinn dar, da die Grundidee der Gemeinsamkeit ein essenzieller Pfeiler dieses Konzeptes ist.